cannibale-vocale
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mundART acapella Festival Volume 6

Cannibale Vocale bot Vocalmusik voller Esprit mundART festival begeisterte rund 600 Zuhörer mit acappella Ensembles –

 

Thematische Bandbreite traf jeden Geschmack Sechste Auflage von westerwälder mundART festival verwöhnt die Ohren und strapaziert

die Lachmuskeln der vielen begeisterten Zuhörer
 
„Gugg mal, nur schöne Leute, wir haben heute die hässlichen eingesperrt“, sang gleich zu Beginn cannibale vocale (Solist: Holger Bast) und nahm dabei die Zuhörer im ausverkauften Bürgerhaus in Wirges aber auch sich selbst ins Visier.
 
Klar wie ein Bergquell und ganauso voller Esprit und inspirierend: Das ist acappella Gesang. Einen weiteren Beweis dafür lieferte das sechste westerwälder mundART a cappella festival das cannibale vocale und die Westerwald Brauerei präsentierte und das das Bürgerhaus in Wirges mit rund 600 Zuschauer belebte. Und das allein mit der Stimme, „dem schönsten Instrument, das es gibt“, wie Frontman Thilo Daubach zum Auftakt diagnostizierte. „Das ist uns ein Festival, ein großes Festival wert“
Sahen die 16 meist nicht mehr ganz so jungen Sänger der „beliebtesten Boygroup des Westerwaldes“ zur sechsten Auflage ihres MundART-Festivals doch aus, wie aus dem Ei gepellt. Gemeinsam mit vier außergewöhnlichen Gastgruppen zeigten sie auf nüchtern gehaltener Bühne welche Kunst (englisch: Art) sich doch ganz allein mit dem Mund produzieren lässt.
 
Cannibale selbst spannte da den Bogen von internationalem bis heimatlichen Songs und dem abgewandelten, mit zu jeder Strophe passenden neuen Melodien Volkslied, „Ruf der Berge“ wo der Mann wie immer Kompromisse mit seiner Ehefrau macht, wo die Urlaubsreise hingehen soll – an`s Meer oder in die Berge sowie das bekannte „Zehn kleine Bierelein“.
Nicht vom reinen a cappella Gesang wegzudenken, ist bei cannibale vocale ihre perfekt inszenierte Komik, mit der besonders talentierte Chormitglieder die Zuschauer zu Lachsalven hinrissen. Klar, das da bei nur einem übrig gebliebenen Bierchen die Tränen flossen, die neuen neun aber für ein zufriedenes Grinsen sorgten.
 
Der erste Gastchor in Wirges waren Die Coolen. Die Coolen und cannibale haben sich vor vielen Jahren bei einem anderen a cappella festival kennen und schätzen gelernt. Das gemischte Ensemble dem Ulrich Diel als künstlerischer Leiter vorsteht, bestach bei der ausgewählten Literatur wie bei „King oft he Road“ durch seine Präzision und Souveränität, die das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Bei „The Sound of Silence“ von Paul Simon und Freddy Mercury`s „Don`t stop me now durften auch die Coolen nicht ohne eine Zugabe die Bühne verlassen.
 
Wer glaubt Feuerwehrmänner könnten nur Brände löschen, der irrt gewaltig. Die singenden Feuerwehrwehrmänner aus Weisel sorgten für die ersten musikalischen Lacher im ausverkauften Bürgerhaus. Mit der „Biene Maja“ und „Bueno Sera“ begeisterten sie ebenfalls das Publikum und kamen um eine Zugabe nicht herum. Timo Kappus, Moderator der Gruppe, verstand es wie gewohnt die nächsten Stücke auf seine comedymäßige Art und Weise anzukündigen. Bevor man zum Schluss kam, stellten die Sänger noch Ihr „Weisel“ vor. Fazit: „Wir Weiseler können ne große Fresse haben, denn keiner weiß wo Weisel liegt.“ Mit dem Postfrosch zogen die 11 Brandschützer musikalisch von der Bühne
 
Mit den Klangküssen aus Bonn vereinnahmte ein Quartett die Zuhörer, das durch mehrfache Auszeichnungen ebenfalls in der Oberliga mitsingt. Ganz im Sinne von „Come on get happy“ des Barbershop-Gesangs wird jede Melodiennote in einen vierstimmigen Akkord umgesetzt. Die Klangküsse sind aber nicht nur in dieser Hinsicht außergewöhnlich: Bei ihnen ist der Bass mit einer sanften sonoren Männerstimme besetzt. In dieser Konstellation lässt sich einiges anstellen wie man bei dem „ABBA Medley“ und „Ja, so kann`s gehen“ hörte. Die Klangküsse werden ihrem Namen gerecht und verführen mit den leisen Tönen von Dur bis Moll, gepaart mit einem außergewöhnlichen Talent zur Komik.
 
Zum guten Schluss streiften die cannibalen von Witz über Melancholie, „Dein Blick berührt mich in der Seele“ wo man eine Stecknadel im Saal fallen hören konnte. Mit „Nearer my God to thee beendeten die 16 Männer um Fabian Glück die stillere Seite und begannen mit einer Textänderung der “Untreue“ von Silcher den heiteren Teil ihres Programmes. „Lullabye“, „Glücklich“ und das bekannte „Feuerzeug“- hier wurde der Saal in ein Handytaschenlampenmeer verwandelt - durfte natürlich nicht fehlen. Mit zwei Zugaben bedankten sich cannibale vocale bei ihren Zuhörern.
 
Ein Abend bei dem nicht nur die Auswahl der Lieder unterhielt, sondern auch die Anmoderationen und sogar der Werbeblock vor der Pause. In einer Geschichte um die Renovierung eines Wohnzimmers heiter verpackt, brachte es Hannah Ludwig – die auch anmoderierte – fertig, das Publikum sogar bei der Nennung der Sponsoren des Festivals zum Lachen zu bringen. So ging ein fast 4stündiges Konzertprogramm dem Ende zu.
Wie versprach Frontman Thilo Daubach gleich zu Beginn bei der Begrüßung der Gäste: „Sie werden ein großes Festival erleben. Bis tief in die Nacht wurden noch gefeiert.
 

Uns ist ganz kannibalisch wohl, als wie fünfhundert Säuen...

(Johann Wolfgang von Goethe in Faust)